1856

Büste König Ludwig I. von Bayern

1812 — 1865

THEORDOR HEIDEN I.

DIE HISTORIE DER JUWELIERE HEIDEN BEGINNT MIT DEM 1812 GEBORENEN MODELLEUR, GRAVEUR UND ZISELEUR THEODOR HEIDEN.

Die Wollenwebers gehörten zu den wichtigsten Münchner Juweliersfamilien des 19. Jahrhunderts. Nach seiner Lehre ging Heiden, wie damals noch üblich, auf Wanderschaft; gesichtert ist ein Aufenthalt in Wien. Nach zehn Jahren kehrte er nach München zurück. Dann fertigte er weitere acht Jahre lang “die vorzüglichsten Arbeiten hier in München”. Erst dann stellte er ein Gesuch an den Magistrat der Stadt um die Erteilung einer Konzession zur Niederlassung. 1850 wird Theodor Heiden als Stadtbürger aufgenommen und erhält die Genehmigung, sich als „Graveur und Ciseleur“ niederzulassen. Heiden wirkte als Silberarbeiter und „bürgerlicher Ciseleur“ zunächst Am Graben 10, ab 1864 in der Fürstenfelder Straße 19. Das „Ehrenschild“, das für den Kronprinzen Maximilian 1843 ausgeführt worden war, wurde nun für König Maximilian II. nachträglich ziseliert. Er wirkte mehrfach an Gemeinschaftsaufträgen mit. Darüber hinaus fertigte er auch Tafelaufsätze, kleinere Silberarbeiten, Schmuckstücke und kleine Bildnisbüsten aus Bronze. Seit 1862 unterrichtete Heiden in einer Ziselierschule am Sendlinger Tor. Er starb 1865 im Alter von 53 Jahren …

Niederlassung. 1850 wird Theodor Heiden als Stadtbürger aufgenommen und erhält die Genehmigung, sich als „Graveur und Ciseleur“ niederzulassen. Heiden wirkte als Silberarbeiter und „bürgerlicher Ciseleur“ zunächst Am Graben 10, ab 1864 in der Fürstenfelder Straße 19. Das „Ehrenschild“, das für den Kronprinzen Maximilian 1843 ausgeführt worden war, wurde nun für König Maximilian II. nachträglich ziseliert. Er wirkte mehrfach an Gemeinschaftsaufträgen mit. Darüber hinaus fertigte er auch Tafelaufsätze, kleinere Silberarbeiten, Schmuckstücke und kleine Bildnisbüsten aus Bronze. Seit 1862 unterrichtete Heiden in einer Ziselierschule am Sendlinger Tor. Er starb 1865 im Alter von 53 Jahren

1849

Deckelpokal für Heinrich Heiden

1950

Graveurs- und Ziselierkonzession für Theodor Heiden

1864

Geschäftskarte von Theodor Heiden

1900

Gral anlässlich des Jubiläums der Richard Wagner Festspiele

1853 — 1982

THEORDOR HEIDEN II.

IM FRÜHJAHR 1865 BEGANN SOHN THEODOR IM ALTER VON 12 JAHREN BEI DE, SILBERARBEITER ALOIS KRONENBITTER SEINE VIERJÄHRIGE LEHRE.

Die Söhne Theodor und Max führten, so ist zu vermuten, gemeinsam mit der Mutter das väterliche Geschäft als Ziselier-, Reparatur- und Gravuranstalt weiter. Theodor Heiden jun. war auch in Wien und begegnete dort Anton Seder, einem Kunstgewerbler, Maler und Architekten. Außerdem arbeitete er dort in der Ziselierwerkstatt von Stefan Schwartz mit, der 1876 Leiter der Ziselierschule an der Wiener Kunstgewerbeschule wurde. Der Geist der Zeit war für…..

Theodor Heiden jun. günstig: Ludwig II liebte und förderte das Goldschmiedehandwerk. 1880 ließ sich Theodor Heiden jun. in München als Silberarbeiter nieder. 1887 erhält er das Bürgerrecht. Vermutlich hatte er in der Müllerstraße 48 Werkstatt und Laden. Ein „Atelier für kunstgewerbliche Arbeiten in Gold, Silber und Bronce“, für „getriebene Tafelservice, Renovirung und Nachbildung von Alterthümern, Kirchengeräthe“, wie es auf einer erhaltenen Geschäftskarte heißt. Prinz Leopold von Bayern soll sein erster Kunde gewesen sein.

Heidens Spezialität waren vielfältige historistische Goldschmiedearbeiten.Sein wichtigster Entwerfer war Adolf Seder, der mittlerweile Heidens Schwester Antoinette geheiratet hat. Es folgte die Eröffnung des Ladens am Maximiliansplatz 2, bis er 1898 in der Karlstraße 11 für seine Werkstätten und am Odeonsplatz 18 für seinen Laden den richtigen Platz fand. Dort blieb die Firma Heiden 28 Jahre. 1885 gewann Theodor Heiden für einen Tafelaufsatz, für Prunkgerät und Schmuckgegenstände eine Goldmedaille. 1888 präsentierte Heiden auf der „Deutsch-Nationalen Ausstellung“ am Isarkai, die er mit vorbereitet hatte, eine Vielzahl von Arbeiten, die sehr wohlwollend aufgenommen wurden.

Eine Auftragsarbeit für den Prinzen Arnulf von Bayern trug Heiden den Hoftitel des Prinzen ein. Das war gewissermaßen der Vorläufer des „königlich bayerischen Hoftitels“, der Heiden im Februar 1897 verliehen wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren bei Heiden zwanzig Mitarbeiter beschäftigt. Heidens Jahresumsatz belief sich auf 140.000 Mark. Heiden liefert an alle königlichen Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses und auch für Seine Mayestät den deutschen Kaiser.Im Jahr 1899 wurde Theodor Heiden aus Anlass der allgemeinen deutschen Sportausstellung in München mit der „König-Ludwigs-Medaille für Industrie“ ausgezeichnet. Theodor Heiden war in den neunziger Jahren, auch gemeinsam mit anderen Goldschmieden, vielfach an Ehren- und Jubiläumsgeschenken beteiligt. Außerdem schuf er weiterhin offiziöse oder offizielle Medaillen, Plaketten und Ehrenketten der verschiedensten Art, darunter Amtsketten für Bürgermeister und Universitätsrektoren. Aufträge folgten unmittelbar vom deutschen Kaiser. die Ehrengabe des bayerischen Kunstgewerbevereins für Prinzregent Luitpold zum 70. Geburtstag, eine weibliche Sinnfigur auf einem reich geschmückten Posament wurde 1900 auf der Pariser Weltausstellung gezeigt. Auch „der Gral“ von Heiden, welcher als ein Meisterwerk gilt, wurde in Paris ausgestellt. Es folgten Weltausstellungen in Chicago und Brüssel und die Münchner Kunstgewerbeausstellung.

Der Erste Weltkrieg beendete die Blütezeit des Kunstgewerbes. 1918 erhält er den Auftrag die Kostbarkeiten des Kronschatzes auszubessern. 1925 wurde ihm der Titel eines „Landesgewerberates“ verliehen, 1926 ernannte ihn der Kunstgewerbeverein zum Ehrenmitglied. Überdies war er Ehrenmitglied des Reichsverbandes der Juweliere, Gold- und Silberschmiede. Im April 1928 verlegte er sein Geschäft in das Hotel „Bayerischer Hof“. Theodor Heiden II starb wenige Monate nach der Eröffnung des neuen Geschäftes unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit im Alter von 75 Jahren an einer schweren Krankheit.

1914

Oberbürgermeisterkette und Ehrenring der Stadt München

1950

Graveurs- und Ziselierkonzession für Theodor Heiden

1864

Geschäftskarte von Theodor Heiden

1892 – 1969

THEORDOR HEIDEN III.

DIE FIRMA ÜBERNAHM NUN SEIN SOHN THEODOR HEIDEN, GEBOREN 1892, ZUSAMMEN MIT SEINEN BRÜDERN WILHELM UND EDUARD.

Heiden schuf weiterhin Amtsketten und Ehrengeschenke. Das Angebot mit einer niedrigen Mitgliedsnummer in die NSDAP einzutereten, um entsprechende Aufträge zu bekommen, lehnte der Goldschmied ab: er wollte sich nicht zu dieser Verbindung von Geschäft und Politik nötigen lassen. 1943 wurde das Geschäft mit sofortiger Wirkung geschlossen. In der Nacht vom 24. auf den 25. Februar 1944 wurde das Hotel Bayerischer Hof bei einem Bombenangriff zerstört …

– und damit auch das Geschäft der Firma Heiden.

Ende März erhielt Heiden einen „zu Wohnzwecken ungeeigneten“ Raum von 12 m2 im Nebengebäude eines Sägewerks in Unterachau als Ausweichlager zugewiesen. Das Goldschmiedegeschäft Heiden gab es erst einmal nicht mehr. Nach dem Krieg wagte die Firma den Neuanfang. „Ricka“ Heiden, Theodors Frau, führte die Firma bis ihr Mann aus der Gefangenschaft zurückkehrte. Sie blieb bis in die 1980er Jahre die Seele des Betriebes. Theodor Heiden III starb 1969.

1981

Die Smaragdgarnitur ist aus der Feder von Albrecht “Burschi” Heiden und wurde für eine Vernissage in New York gefertigt

1930 – 2007

ALBRECHT “BURSCHI” HEIDEN

NACH DEM KRIEG ARBEITETE SCHON DIE NÄCHSTE GENERATION MIT: ALBRECHT “BURSCHI” HEIDEN, GEBOREN 1930.

„Burschi“ Heiden war, wie Franz Freisleder in seinem Nachruf von 2007 schrieb, Münchens populärster Juwelier. Er brillierte im Ausland nicht minder mit seinen Kreationen, bei denen er gern die barocken Formen pflegte. Wenn er in New York zur Vorstellung seiner Pretiosen ins Ritz Carlton einlud, kamen Großindustrielle, Politiker und Weltstars wie Placido Domingo. Als barocker „Gaudi-Burschi“ gehörte Heiden auch zu den Persönlichkeiten, die das …

Gesellschaftsleben im Nachkriegs-München wieder angefacht und geprägt haben. Er war Münchner Faschingsprinz von 1956. Er gehörte zu den Meistgenannten in den einschlägigen Zeitungskolumnen. Feierte er runde Geburtstage, dann agierten für ihn nicht nur Schauspieler wie Hans Clarin. Da schlüpfte schon einmal ein Peter Gauweiler ins Mönchsgewand und Gerd Käfer in den Dirigenten-Frack.

Häufig nutzte er seine gesellschaftlichen Talente auch für wohltätige Zwecke. Albrecht Heiden galt als Spezialist für Panzerarmbänder mit Rubin-, Safir- und Smaragdcabochons mit runder oder ovaler Schliffform, ja als „König des Cabochon“, also des unfacettierten runden Schliffs von Edelsteinen. Er war lange Jahre amtlich vereidigter Sachverständiger und Innungsobmeister der Gold- und Silberschmiedeinnung. Im Jahr 2000 erlitt Albrecht „Burschi“ Heiden einen Schlaganfall. Er starb im Juli 2007

1980

Die Rubingarnitur ist ein Klassiker von Albrecht “Burschi” Heiden und typisch für die 80er Jahre. Panzerarmband Gelbgold 750 mit Rubin Cabochon und Brillant Karmoisierung

1980

Brosche Frosch mit Opal und Rubinaugen

1981

Angefertigt zur Meisterprüfung. Eine Kugel zum Öffnen in Kreuzform aus Gelbgold 750 mit Granulation Gelbgold 900 und Brillanten, Saphiren und Rubin

HEUTE

MAXIMILIAN HEIDEN

IM JAHR 2000, NACHDEM ALBRECHT HEIDEN AUS GESUNDHEITLICHEN GRÜNDEN „KÜRZER TRETEN“ MUSSTE, ÜBERNAHM MAXIMILIAN HEIDEN DIE GESCHÄFTE

Lange arbeitete er als Kommanditist, der Vater als Komplementär. Seine beiden Geschwister Stephanie und Christoph lernten ebenfalls das Goldschmiedehandwerk; sie orientierten sich dann jedoch anders. Von Vater Heiden ist der Ausspruch überliefert: „Meine Kinder haben alle freie Berufswahl, solange es Goldschmied ist.“ Zum Angebot von Heiden gehören nach wie vor Schmuck, aber auch edle Souvenirs wie die Bavaria nach einem Entwurf des …

Hofgoldschmieds Heiden, ebenso die Justitia und viele Schlüsselanhänger. Außerdem stellte Maximilian Heiden für die „Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik“ die silberne Friedensmedaille her, die erstmals 2005 an den UNO-Generalsekretär Kofi Annan verliehen wurde. Eine Miniatur der Medaille aus 18-karätigem Weißgold bekommt der Geehrte als Anstecknadel für das Revers. »Peace through Dialogue« ist auf der in Feinsilber geprägten Medaille zu lesen, die 2009 US-Senator John McCain während eines Festaktes in der Residenz von Ministerpräsident Edmund Stoiber überreicht bekam. Weiterhin sind auch Amtsketten eine Spezialität der Firma. Heiden hat dafür Anfragen aus dem ganzen süddeutschen Raum. Schätzungsweise 50 Gemeinden im Münchner Umland besitzen solche Ketten der Firma Heiden.

Die kunsthandwerkliche Tradition der Stadt bietet bis heute eine Grundlage für die lebendige Weiterentwicklung des Goldschmiedehandwerkes; allein 300 Betriebe sind in München bei der Innung der Goldschmiede und Juweliere eingetragen. Maximilian Heiden steht mit seinem Traditionsgeschäft, wie bereits seine Vorfahren, mit beiden Beinen in dieser fluktuierenden Entwicklung der Schmuckwelten. Eine echte Innovation sind die „Rolling Stones“, mit denen Maximilian Heiden das Sortiment bereits vor Jahren um einen Klassiker erweitert hat. So trägt beispielsweis

1980

Lederarmreif “Stonehenge” mit Edelsteinen besetzt, aus der Feder von Maximilan Heiden

1980

Brosche Frosch mit Opal und Rubinaugen

1980

Brosche Frosch mit Opal und Rubinaugen